Irgendetwas in dir ist im Ungleichgewicht, wahrscheinlich schon lange, vielleicht schon immer, aber jetzt spürst du es immer deutlicher. Was zuerst ganz vage, wie ein dünner Nebelfilm an einem letzten Sommertag, eher zu ahnen als zu sehen war, ist nicht mehr wegzublinzeln: Du weißt nicht, was es ist, und doch findest du dich plötzlich in einem Moment wieder, in dem deine Rationalisierungsstrategien, dein Wegdenken und Schönreden, nicht mehr greifen. Vielleicht ist es ein Song, ein Klang, eine Melodie, oder ein Geruch, ein Flimmern in der Luft, was dich, kaum innehaltend, zu Tränen rührt. Und schon bist du gefangen von deinen Erinnerungen. Wirf die Münze: Wohin zieht dich deine Vergangenheit? Zu dem Schlimmen, dem Ungewollten, dem Schrecken? Zu dem, was dich hat überleben lassen, dir Kraft gab, dich gehalten hat? Zu den Beschämungen, den Übergriffen, den Beleidigungen? Zu der Liebe, der sachten Umarmung, der Kraft und Stärke dessen, der für dich einstand? Und während die Münze in der...