"Es gibt zwei Wege aus der Dunkelheit: Entweder du machst Licht, dort wo du bist, oder du gehst in die Sonne."

Blogs zur Endlichkeit des Lebens

„Ich weiß nicht“; sagst du, und du tauchst deine halbleere Bierflasche in den See und füllst sie auf, „ich finde keine Worte dafür!“. Ich ekele mich ein wenig, als du die Flasche an die Lippen setzt und einen tiefen Schluck nimmst, und ich sage es dir. „Warum?“, fragst du, „Du willst mich doch nicht küssen!“ Stimmt, denke ich, der, den ich küssen wollte, ist jetzt wer-weiß-wo. „Ich fahre bald nach Delmenhorst“, antworte ich stattdessen, und du summst: „Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist, und das ist immer Delmenhorst.“ Zumindest da sind wir uns einig. „Du hast den Eindruck, dass du gerade ein Leben der Kompromisse lebst“, greife ich dein Thema auf, und helfe ich dir, dein halbgares Gefühl in einen Begriff zu packen. „Du bist fast gestorben, dein altes Leben trägt nicht mehr, und du findest noch kein neues.“ Du hältst inne, nickst langsam. Trinkst von dem Pale Ale-Auensee-Gebräu. „Ja“, meinst du, „irgendwie... weiß ich nicht mehr, wer ich bin.“ Ich falle zurück, wirble durch die...

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Frustriert betrachte ich mein dürres Mandelbäumchen: Versuchsweise breche ich ein Ästchen ab. Es ist trocken, abgestorben, der letzte Frost hat es eingehen lassen. Ich setze mich ins kalte, feuchte Gras, wünsche, ich könnte mich schrumpfen lassen, um mich dann an das Stämmchen anzulehnen. Ich möchte mich verwinzigen, in einem Dickicht untergehen. Wenn ich klein wie ein Marienkäfer wäre, käme ich mir wie im Urwald vor. Ich rieche Rauch, rümpfe die Nase, „Du rauchst wieder?!“ fauche ich dem Tod entgegen, als er sich neben mich setzt. „Nur Zigarillos“, grient er mich an und klemmt sich den Stummel in seine Schneidezahnlücke. „Wie ist der Status?“, will er wissen: „Wir haben uns länger nicht gesehen!“. „Was heißt länger?!“, ich bin genervt, „Glaubst du echt,, dass irgendjemand täglich mit dir zu tun haben mag?“ „Ich dachte ja immer, es gäbe keine Rückschritte in der Entwicklung“, sinniert er, „Aber du beweist mir gerade das Gegenteil!“ Gekränkt schweige ich. „Kannst du endlich gehen?“,...

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Auf jeden Tod war ich vorbereitet, auch auf meinen. Aber nicht, nie, auf deinen. Nie kam mir in den Sinn, ohne dich alt zu werden, nie dachte ich daran, dass es ein Weihnachten ohne dich gibt. Du hast mich überschätzt, gnadenlos, als du glaubtest, ich könnte das Ende von uns überwinden. Es war unsere Lieblingsjahreszeit, wir durchstreiften die Auen, klauten Mais von den Feldern, wir sprangen in die Wellen. An der nächtlichen, verbotenen Copacabana ertränkten wir uns fast in der Strömung. „Ich bin Rettungstaucher, ich hole dich überall raus“, rief ich dir aus Spaß in unserer gemeinsamen, absurd-komischen Panik zu, „Auch, wenn ich noch lebe?!“, lachtest du. Du hast meinem Ich dich hinzugefügt, ein „wir“ daraus entstehen lassen. Mit wem stehe ich nun Rücken an Rücken, wer geht mit mir durchs Feuer, mit wem reite ich auf dem Wind? Als du mich batest, ich an deinem Sterbebett, das Fenster zu öffnen, wusste ich, dass ich dich nicht mehr halten kann. Ich wünschte, ich könnte glauben, dass...

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